“Es tut einfach nur weh!” – Vaginismus und Dyspareunie

Nicht selten kommen Frauen und Mädchen zu mir in die Praxis und erzählen mir, dass es für sie nicht möglich ist, eine gynäkologische Untersuchung zu machen oder sich Tampons in die Vagina einzuführen – vom Einführen eines Fingers oder eines Penis ganz abgesehen. Sie leiden an organisch u./o. psychisch bedingter stark angespannter Beckenboden- und Vaginalmuskulatur. Das Alter von betroffenen Frauen variiert immens, die Schmerzen können von Beginn der Pubertät an oder aber z.B. erst in höherem Lebensalter erstmals auftreten. Die Gründe für diese Anspannung reichen von schlimmen Erfahrungen, über Angst vor der Penisgröße des Sexualpartners, mangelnder Kenntnis über den Geschlechtsverkehr und die eigenen Geschlechtsteile, bis hin zu negativen Gedanken im Hinblick auf die Konsequenzen sexuellen Handelns. Das sind allerdings nur oberflächlich hingeworfene Ursachen, denn bei jeder Frau sind solche Schmerzen aus ganz speziellen Gründen aufgetaucht – und möchten oftmals auch erkannt und erhört werden. Wichtig ist zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, Liebe und Sexualität (wieder) genießen zu können! Es gibt einige Techniken und Strategien mit solchen Schmerzen umzugehen und die Blockaden allmählich aufzulösen. Darüber zu reden und zu besprechen, warum so eine Anspannung auftritt, sodass frau nichts „in sich hineinlassen“ möchte oder kann, ist der erste Schritt um dem Ganzen auf die Schliche zu kommen. Und der erste Schritt zu dessen Veränderung.

Foto: Jacqueline Korber “Rosamunde” (www.wirliebe.at; www.rebelicious.at)